Streetpoetry / Plagwitz / Leipzig

Und wieder ein bisschen Streetpoetry – gefunden im Westen Leipzigs.

…aber dein Herz
schlägt viel zu laut!

hör ihm zu

–––

aber dein Herz
schlägt viel zu laut!

Hör ihm zu.

Hier wurde ein typographischer Fehler begangen, der weit verbreitet ist: Die sogenannten Auslassungspunkte (…) sollten, sofern der Satz und nicht das Wort als unvollständig markiert werden soll, mit einem Leerzeichen vom  Satzfragment getrennt werden. Dies hat den einfachen Grund: Ein Satzfragment wäre sonst nicht eindeutig von einem Wortfragment zu unterscheiden.

Beispiel: Ich gehe heute spaz… vs. Ich gehe heute …

Satzzeichen (?!,) werden dagegen ohne Leerzeichen an die Auslassungspunkte angeschlossen.

Streetpoetry / Lene-Voigt-Park / Leipzig

Ich könnt’ ja
jeder Zeit
davon
fliegen
aber ich
bleibe noch
ein
bisschen

Anmerkung: Hin und wieder finde ich Wörter, Sätze, Texte in der Stadtlandschaft und fotografiere sie. In meinem Blog möchte ich dieser Straßenpoesie Raum geben – und gleichzeitig darauf hinweisen, welche Fehler sich einschleichen können. Oben findet ihr also immer die reine Transkription, unten die korrigierte Fassung.

Ich könnt’ ja
jederzeit
davon
fliegen,
aber ich
bleibe noch
ein
bisschen.

Sein Anteil ist allenfalls, …

„Sein Anteil ist allenfalls, sollte der von ihm betreute Autor es zu Ruhm bringen, in dessen Nachlass im Marbacher Literaturarchiv zu finden oder in den schwer zugänglichen Arkana eines jeden Verlagsarchivs. Mit einem Wort: die Arbeit des Lektors hinterlässt keine öffentlich sichtbaren Spuren …“

– ­Delf Schmidt in seinem anekdotenreichen Eröffnungsvortrag zum Thementag „Die Kunst des Lektorats“ auf dem Internationalen Literaturfest Berlin 2016.

Es gibt nun mal Berufe …

„Es gibt nun mal Berufe, die definieren sich über das, was nicht geklappt hat. Sie haben 300 Fehler in einem Buch korrigiert, aber die zwei, die sie nicht gesehen haben, werden wahrgenommen. Das muss man aushalten können.“

– Gabriele Bischoff (Korrektorin bei Suhrkamp/Insel), 15. Juni 2018, auf boersenblatt.de

Was heißt das …

“Was heißt das, Dichterin zu sein? Das ist mir zu statisch. […] Dieses Konzept, etwas zu sein, ist für mich weniger produktiv, als etwas zu tun.”

— Dichterin und Verlegerin Daniela Seel auf die Frage: “Wie haben Sie eigentlich gemerkt, dass Sie eine Dichterin sind?” (Interview auf Deutschlandradio Kultur, 04.08.2014)

Literatur-Podcasts

Heute habe ich meine Literatur-Podcast-Liste wieder für euch herausgeholt und ihr ein Update verpasst. Einige Podcasts gibt es nicht mehr, ein paar sind dazugekommen. Die Titel in Klammern sind noch abrufbar, aber es kommen (derzeit) keine neuen Folgen dazu.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Durchhören.

Rund ums Schreiben und Publizieren

(Vom Schreiben leben) – Die Autorin Annika Bühnemann bespricht die alltäglichen Tücken des Schreibens und Publizierens.

Die SchreibDilettanten – Hier reden sich zwei Autoren um Kopf und Kragen: Marcus Johanus und Axel Hollmann diskutieren Woche für Woche leicht chaotisch und dennoch interessant rund um das Thema Schreiben. — Update: Leider gibt es den Podcast nur noch in Form eines Youtube-Kanals.

(Büchergefahr) – Gerade erst entdeckt und schon hier aufgenommen. »Büchergefahr« greift in kurzen Folgen aktuelle Diskussionen aus dem Literaturbetrieb auf.

Dein Buch mit Tom Oberbichler – Tom Oberbichler trifft in seinem Podcast Experten und Sturmerprobte aus den Bereichen Selfpublishing und Marketing – dabei gehts ans Eingemachte. Empfehlenswert für alle, die das Schreiben nicht »nur« als Berufung, sondern auch als Beruf sehen.

Literaturcafe – Wolfgang Tischer betreibt die Seite Literaturcafe.de schon sehr lang, wirklich sehr lang. Seit 1996, um genau zu sein. Die Themen drehen sich rund um Selfpublishing, Verlagswesen, Bücher. Seit einiger Zeit gibt es auf seiner Seite auch in unregelmäßigen Abständen einen Podcast, der durchaus nachhörenswert ist.

Dear Reader – Hier werden vornehmlich Autoren zu ihrem Schreiben interviewt.

Bücherfrauen – Der Podcast des Netzwerks „Bücherfrauen“ beschäftigt sich mit den Büchermacherinnen in all ihren Aspekten. Und natürlich über die Buchbranche. 

Die Verlags-WG – Ein Podcast, der alle Schritte vom Manuskript zum fertigen Buch beleuchten will.

Notabene – Der Sächsische Literaturrat beleuchten Sachsens Literaturszene.

Das Neueste vom Neuen – über aktuelle Bucherscheinungen

Thomasius-Club – (Ungefähr) Ein Mal im Monat sitzt ein Autor aus dem kulturwissenschaftlichen Bereich auf der Bühne des Thomasius-Club und wird charmant in die Zange genommen.

Die Literaturagenten – Unterhaltsame und frische Büchersendung auf Radio Eins. Es gibt Interviews, Buchbesprechungen und Veranstaltungstipps.

Dradio-Büchermarkt | NDR Kultur Neue Bücher | Diwan – Interviews, Rezensionen, Diskussionsrunden, Bücher, Bücher und nochmals Bücher. Dank dieser drei Podcast-Feeds seid Ihr immer auf dem Laufenden.

Literaturgespräche wie von nebenan

(In trockenen Büchern) – Autorin Alexandra Tobor fasst in knapp 20 Minuten scheinbar trockene Sachbücher zu Themenbereichen wie »Vergänglichkeit«, »Männer« und »Scham« knackig und unterhaltsam zusammen.

Mein Freund der Baum – Andreas Baum und Andrea Frey besprechen angenehm locker und in einer fast schon intimen Atmosphäre aktuelle Literatur und Klassiker. War »Die Buchhaltung« (dieser Podcast existiert leider nicht mehr) die WG-Küche unter den Literaturpodcasts, so ist »Mein Freund der Baum« sicherlich der Wohnzimmertisch mit Couchgarnitur an einem regnerischen Abend.

(Tsundoku) – Lockere Gespräche, interessante Rezensionen, lose Folgen. Andrea Diener macht, was ihr Spaß macht, und das hört man auch.

Fempower – Hier wird über Literatur von, über und mit Frauen gesprochen. 

Auf Buchfühlung – In lockerer Atmosphäre wird Monat für Monat die Literaturszene beleuchtet und besprochen.

Außer der Reihe

Litradio.net – Ich kann es gar nicht oft genug sagen: Litradio ist zwar kein Podcast im klassischen Sinne, aber eine Fundgrube an Lesungen und Diskussionen zu aktuellen Entwicklungen in der deutschsprachigen Literatur.

(Duden.de) – Ja, auch die Dudenredaktion hat einen eigenen Podcast. Darin geht es kurz und informativ um die Besonder- und Eigenheiten der deutschen Sprache.

Leipzigs neue Seiten – Leipzig war mal Buchstadt. Kann sie es wieder werden? Oder ist sie es vielleicht noch immer? Dieser Podcast gibt Einblick in die aktuelle literaturschaffende Szene in Leipzig.

Wenn Ihr weitere Literatur-Podcasts kennt, dann schreibt mir diese einfach als Direktnachricht.